Meine Geschichte der Zugehörigkeit
In meiner Geschichte haben unsichtbare Grenzen mehrmals eine Rolle in meinem Privatleben gespielt. Was früher eine physische Grenze war, ist heute für viele Menschen zu einer mentalen Grenze geworden. Ich habe mich in meiner Jugend weder mit Ost- noch mit Westdeutschland identifiziert. Mit den Jahren wurde mir jedoch immer klarer, dass meine Generation, diejenige welche einen Teil der Trennung erlebt hat, zumindest genug um dieser gewahr zu sein, eine Umstellungsphase durchlebt. Aufgewachsen mit eher „östlichen“ Werten, manchmal in einem östlichen, manchmal in einem vereinten deutschen Kontext platziert… verwirrend und für einige von uns wirklich ohne Zugehörigkeitsgefühl. Manche finden es gut, dass ich aus dem Osten komme, andere mögen mich deswegen nicht. Andere wiederum behaupten, ich sei bei der Grenzöffnung zu jung gewesen, um überhaupt wissen zu können, wie Ostdeutschland aussieht oder war. Deshalb versuche ich immer noch, alles herauszufinden und zu verstehen, wo oder ob ich hingehöre.
Annika
